
Textauszug aus der Veranstaltung „Die Energiewende auf einem Bierdeckel!“ vom 12.11.2025
Klaus:
Einen schönen guten Abend Ihnen allen!
Ich freue mich, dass so viele gekommen sind!
Mein Name ist Klaus Reichenbach, ich bin der Koordinator der BSB-Gruppe Kassel-Südwest. Wir bieten ehrenamtliche, kostenlose und nachbarschaftliche Beratungen für alle 1- und 2-Familienhäsuer an, die die Anschaffung einer PV-Anlage planen. Meine Gruppe ist in den Stadtteilen Wilhelmshöhe, Brasselsberg, Nordshausen sowie in Ober- und Niederzwehren aktiv. Neben mir steht Michael Pätzold von der BSB-Gruppe Kassel Ost. Michael, welche Stadtteile betreut Deine Gruppe?
Michael:
Guten Abend, meine Gruppe Ost ist zuständig für Kassel-Mitte, Rothenditmold, Nordholland, Wehlheiden, Südstadt und alles, was östlich davon ist. Das sind Philippinenhof, Fasanenhof, Wolfsanger und Wesertor und rechts der Fulda noch Unterneustadt, Bettenhausen, Forstfeld und Waldau. Und neben mir steht Felix Lodders von der Gruppe Kassel-Nordwest.
Felix:
Noch einmal Guten Abend! Schön zu sehen, dass so viele Menschen gekommen sind. Ja, Michael, die Gruppe Nordwest ist in den Stadtteilen Vorderer Westen, Kirchditmold, Harleshausen und Jungfernkopf unterwegs. Wir haben im Sommer die Einhundertste Beratung durchgeführt! Bei Euch lief es genauso gut -oder?
Klaus:
Absolut! Die drei Kasseler Bürgersolarberater-Gruppen haben inzwischen schon über 400 Beratungen durchgeführt!
Michael:
Für alle, die die BürgerSolarBeratung noch nicht kennen und noch keine PV-Anlage haben, hier ein wichtiger Tipp: Jetzt im Herbst und dem kommenden Winter ist die richtige Zeit eine PV-Planung zu beginnen; in Ruhe uns, die ehrenamtliche BürgerSolarBeratung Kassel, zu nutzen und dann Angebote von mehreren Solarteuren einzuholen. Diese Phase dauert einige Wochen und wenn man die Entscheidung, eine PV-Anlage installieren zu lassen, zum Beispiel bis Ende Februar trifft, ergeben sich ab März mögliche Installationstermine und man kann schon für 2026 einen fast vollständigen Photovoltaik-Ertrag und Nutzen der Anlage erwarten.
Klaus:
Dazu geben wir am besten noch einen kleinen Einblick in unsere Tätigkeit. Felix, was machen wir anders als die Berater*innen der Solarfirmen und was ist das Besondere an unseren Beratungen?
Felix:
Wir nehmen uns die Zeit, persönliche Umstände zu berücksichtigen. Wir untersuchen verschiedene Anlagenvarianten auf ökologische und ökonomische Auswirkungen und Erträge. Dabei können wir auch zeigen, wie ein E-Auto oder eine Wärmepumpe zu der PV-Anlage passt und wie sehr diese Dinge den Ertrag der PV-Anlage steigern können.
Wir beraten ohne ein Verkaufsinteresse! Wir haben keine Geräte oder Module auf Lager, von dem wir Sie überzeugen wollen, weil wir sie verkaufen müssen. So entsteht eine andere, entspannte Gesprächsbasis ohne Druck und Verpflichtung.
Michael:
Genau. Und am Ende der Beratung sind unsere Interessenten bestens für die Angebotsphase mit den Solarfirmen vorbereitet: Die Leute wissen dann schon, was sie brauchen und was wenig Sinn ergibt. Den Solarfirmen erspart das viel Zeit, weil der Beratungsaufwand geringer wird. Eine Win-Win-Win- Situation für alle also: Für die Interessenten, die Solarteure und die Energiewende.

Klaus:
Wir nehmen uns tatsächlich nicht nur ausreichend Zeit für die Beratungsgespräche und die Berechnungen. Sie können uns zum Thema Photovoltaik auch ungeniert ausfragen. Ob zum Stand der Technik oder über die Höhe der Einspeisevergütung. Wir haben den Markt im Blick.
Felix:
Mit allen den Informationen zusammen erstellen wir eine oder mehrere Berechnungen
für das Beratungsprojekt.
Wir erarbeiten einen oder mehrere Vorschläge zur Dachbelegung. Daraus leiten wir die Anlagen-Kennzahlen und die voraussichtlichen Kosten ab.
Wir ermitteln die optimale Speichergröße für Ihren Haushalt und zeigen den Verlauf des Speicherstands über den Tag – hier am 22. September (Tag-Nacht-Gleiche).
Wir erfassen die aktuellen und voraussichtlichen Stromverbräuche und aktuellen Stromkosten. Wir zeigen, wie die Stromernte aus der PVA die Energiekosten des Haushalts reduziert, was jährlich übrigbleibt und wie die Bilanz am Ende der Lebenszeit der Anlage ausfallen könnte.
Sofern im Projekt über Wärmepumpe oder eAuto gesprochen wird, ermitteln wir weitere Kennzahlen, die Aussagen über den Beitrag ihrer PVA zur deren Betrieb bzw. Ladung zulassen.
Der Interessent bekommt also handfeste Informationen als Entscheidungshilfe von uns. Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, bei Bedarf alles ausführlich zu erklären.
Klaus:
Der Blick auf den PV-Markt und die sich häufig ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen ist gerade jetzt besonders wichtig. Die angekündigten Novellen werden kommende Photovoltaikanlagen schlechter stellen als Bestandsanlagen, soviel ist sicher. Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, was genau beschlossen werden wird und auch nicht wann.
Felix:
Wir BürgerSolarBerater berücksichtigen jedenfalls alle relevanten Änderungen und legen Wert auf ungeschönte und nachvollziehbare Prognosen.
Michael:
Apropos Markt: Die Preise sind seit 2023 kräftig gesunken: Viele Projekte, die vor 2 Jahren noch nicht rentabel waren, rechnen sich jetzt. Vielleicht fragen Sie einmal bei Ihrem Berater oder Solarteur nach, ob sich eine Neubewertung lohnt?
Auch wenn die Marktbeobachter jetzt im 4. Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal gerade leicht steigende Preise für PV-Anlagen melden, werden für 2026 eher weiter sinkende Preise erwartet.
Klaus:
Nun aber zum eigentlichen Thema des heutigen Abends:
Wir sind heute zu Gast im Pavillon der evangelischen Kirchengemeinde, dieser Abend wird in Kooperation mit dem SDG+ Lab der Universität Kassel und dem Umweltamt der Stadt Kassel von der BürgerSolarBeratung durchgeführt.
Als Referent haben wir heute Daniel Bannasch, Dipl.-Volkswirt und Vorstand des gemeinnützigen Vereins MetropolSolar zu Gast. Er engagiert sich seit vielen Jahren für die Nutzung von Sonnenenergie und insbesondere auch die Bürgersolarberatung. Er seit 2021 mehr als 80 BürgerSolarBerater-Gruppen in Deutschland aufgebaut.